Geschichte Württembergs

Namensursprung „Württemberg“

Der Name „Württemberg” ist zurückzuführen auf einen Berg in Rotenberg bei
 Stuttgart-Untertürkheim. Hier stand aus dem 11. Jahrhundert die Stammburg 
Wirtemberg. 1824 wurde an deren Stelle eine Grabkapelle für Königin Katharina
 von Württemberg errichtet. Der bis ins 14. Jahrhundert verwendete Name „Wirtenberg” 
wurde vermutlich zu „Wirtemberg” geändert, aufgrund der Verbindung zum 
französischsprachigen Mömpelgard (Montbéliard), da im Französischen 
vor einem „b” nur ein „m” stehen kann.
 Die Schreibweise „Württemberg” wurde zur offiziellen Bezeichnung, als Württemberg
 zum Königreich ernannt wurde.

Die politische Geschichte Württembergs

Bis 1495: Grafschaft Württemberg

Die württemberger Grafen
:

1241 - 1265: Ulrich I., der Stifter mit dem Daumen. Durch die Hochzeit von
Graf Ulrich I. mit Mechthild von Baden kam im Jahr 1251 die spätere Hauptstadt
Stuttgart zu Württemberg.


1265 - 1279: Ulrich II.
1279 - 1325: Eberhard I. der Erlauchte
1325 - 1344: Ulrich III.
1344 - 1392: Eberhard II., der Greiner, der Rauschebart
1392 - 1417: Eberhard III. der Milde
1417 - 1419: Eberhard IV. Durch die Hochzeit von Eberhard IV. mit Henriette von Mömpelgard
kam die Grafschaft Mömpelgard zu Württemberg hinzu.

Durch den Nürtinger Vertrag wurde 1442 Württemberg in zwei Teile getrennt: in den

Stuttgarter Teil und den Uracher Teil. Durch den Münsinger Vertrag (1482) und den
Esslinger Vertrag (1492) wurde die Teilung wieder aufgehoben.

1419 - 1480: für die Stuttgarter Linie: Ulrich V., Vielgeliebte
1419 - 1450: für die Uracher Linie: Ludwig I.
1450 - 1457: für die Uracher Linie: Ludwig II.
1457 - 1496: für die Uracher Linie: Eberhard V.  ab 1495 als Herzog Eberhard I. im Bart

1495 bis 1805: Herzogtum Württemberg
Am 21. Juli 1495 wurde auf dem Reichstag zu Worms
Württemberg zum Herzogtum erhoben

1495 - 1496 : Eberhard I. im Bart
1496 - 1498 : Eberhard II. 
1498 - 1550 : Ulrich
1550 - 1568 : Christoph
1568 - 1593 : Ludwig der Fromme 
1593 - 1608 : Friedrich I
1608 - 1628 : Johann Friedrich 
1628 - 1674 : Eberhard III.

Während des dreißigjährigen Krieg 1618 bis 1648 war Württemberg eines der meistbetroffenen
Regionen überhaupt und stand ab 1628 nahezu dauerhaft unter der Kontrolle fremder
Truppen. Durch das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II. verlor Württemberg fast ein
Drittel des Territoriums.

 

1802 gab es durch den Pariser Vertrag viele Gebietsveränderungen in Württemberg.
Mömpelgard und Reichenweier gingen nun endgültig an Frankreich,
dafür bekam Württemberg aber viele kleine Herrschaften.

1806 bis 1918: Königreich Württemberg
1806 wurde Württemberg zum Königreich erhoben.
1806 - 1816 : Friedrich I. Dicker Friedrich
Friedrich I. verbündete sich mit Napoléon I. und beteiligte sich daher an dessen Krieg
gegen Russland, aus dem nur wenige württembergische Soldaten heimkehrten.
1816 - 1864 : Wilhelm I.

Wilhelm I. war mit der russischen Zarentochter Katharina verheiratet, die
für ihre große Sozialfürsorge bekannt war. Auf sie sind viele Gründungen
zurückzuführen, die bis heute bestehen: zum Beispiel das Katharinenhospital in
Stuttgart, Württembergische Landessparkasse, Universität Hohenheim.

1864 - 1891 : Karl I.

Karl I. war mit der Zarentochter Olga verheiratet. Er war gegen die Bildung
eines deutschen Nationalstaates, die 1871 mit der Gründung des Kaiserreichs
einherging. Durch den Machtverlust, den das Herrscherhaus dadurch erlitt, war
Württemberg bereits während der Monarchie demokratischer geworden,
was sowohl Karl I. während seiner Regierungszeit, als auch Wilhelm II. nach seiner Abdankung 1918 sehr großes Ansehen beschert hat.

1891 - 1918 : Wilhelm II. 
1918 bis 1933: Freier Volksstaat Württemberg
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und nachdem Wilhelm II. abgedankt hatte,
wurde 1918 der Volksstaat Württemberg ausgerufen. Wilhelm Blos wurde
zum Chef der provisorischen Regierung ausgerufen. Nach der Verabschiedung
der Verfassung 1919, kamen die SPD (damals DDP in Württemberg) und
die bürgerlichen Regionalparteien als stärkste Fraktionen an die Macht.
Ab 1924 war Kurt Schumacher Oppositionsführer und bis zur Machtübernahme
1933 durch die Nationalsozialisten wurde Württemberg von den bürgerlichen
Koalitionen regiert.